Es ist Zeit für LYOD - Lock Your Own Device!
Regeln allein reichen nicht. Auch deren Einhaltung muss durchgesetzt werden.
Die meisten Schulen haben bereits Handyordnungen, die die private Nutzung des Smartphones zum Zeitvertreib untersagt. Laut PISA-Studie 2022 hält sich aber nur ein kleiner Teil der SuS immer oder fast immer an die Handyordnung. Mehr als ein Drittel (34%) setzt sich täglich oder auch mehrmals täglich über das Verbot hinweg. 47% ignoriert das Verbot mehrmals im Monat. Das ist auch nicht verwunderlich, denn Social Media, Online Games und Streaming Apps üben eine unglaublich große Anziehungskraft aus, insbesondere auf Kinder und Jugendliche und deren nicht ausgereifte Gehirne.
Laut aktueller UKE/DAK-Studie sind bereits 6% der Kinder zwischen 10 und 17 Jahren süchtig nach social media, etwa 25% zeigen eine problematische Nutzung und sind somit suchtgefährdet. Von diesen Schülerinnen und Schülern zu erwarten, die Geräte in Eigenverantwortung ausschließlich für Unterrichtszwecke zu verwenden, ist nicht nur realitätsfremd, sondern geradezu unverantwortlich.
Die Lösung?
Away for the day: Einsammeln und Wegschließen der Smartphones.
Immer mehr Schulen haben erkannt, dass Regeln alleine nicht ausreichen. Sie sind es leid, dass der Unterricht durch Benachrichtigungen gestört wird, dass Lehrkräfte Handypolizei spielen müssen, dass Toiletten geflutet werden und die Tischtennisplatten verwaist sind.
Deshalb setzen sie nicht länger auf Freiwilligkeit, sondern handeln. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Smartphones sicher zu verwahren. Eine Möglichkeit besteht darin, die Smartphones vor dem Unterricht einzusammeln und während des Schultages wegzuschließen, beispielsweise im Klassenschrank, In Handy-Garagen oder einem zentralen Tresor.
Wir haben hier eine Übersicht der gängigsten Optionen erstellt.
In der Berichterstattung über das Hamburger Gymnasium Christianeum wird im Detail erläutert, wie dort die smartphonefreie Schule umgesetzt wird.
Alternativ: Verstauen in verschließbaren Handy-Taschen
Eine andere Möglichkeit ist das Verstauen in sogenannten „Pouches“. Diese Handy-Taschen sind leicht mithilfe eines starken Magnetverschlusses verschließbar, lassen sich aber nur mithilfe von speziellen Entsperrgeräten wieder öffnen. Der Vorteil gegenüber dem Einsammeln der Handys: die Geräte in den Taschen verbleiben im Besitz der Schüler:innen. Das hat Vorteile im Hinblick auf Platz, Haftung und Logistik (Beispiel: Schüler:in muss früher nach Hause) gegenüber Handylockern, Handygaragen oder Holzkästen im Klassenschrank. Die Gesamtkosten sind dafür meistens etwas höher im Vergleich zum zentralen Einschließen der Geräte.
In den USA, aber zunehmend auch in Europa, setzen viele Schulen auf die Handytaschen von Yondr.